Legalisierung von Cannabis

Der nachfolgende Beitrag bezieht sich auf die Facebook-Veranstaltung "Legalisierung von Cannabis in allen Staaten der EU", in der digitaldemokratisch über die Legalisierung abgestimmt werden soll. Das Abstimmungsergebnis hat vorraussichtlich keinen politischen Einfluss, sollte aber ernst genommen werden.


Der Beitrag wurde von mir verfasst, konnte aber aufgrund der Zeichenbegrenzung nicht auf der Pinnwand der digitalen Veranstaltung gepostet werden.


Im Internet muss man viel Blödsinn lesen. Das ist nichts Neues. Aber diese "Veranstaltung" hier stellt wohl den neuen Rekord. Zunächst wäre da die Beschreibung - "Digitaldemokratie", wo gibt es das und wie soll das funktionieren? In einem sozialen Netzwerk, das mehrheitlich junge Mitglieder, "User", hat? Gerade der ältere, erfahrene Teil der Bevölkerung wird hier schon ausgeschlossen. Dann die Beschreibung, die aufgrund grammatikalischer und orthographischer Fehler noch einmal auf die Unseriösität dieser "Veranstaltung" hinweist. Die Beschreibung bedient sich zudem nur der Argumente für (!) die Legalisierung und wiegt nicht zwischen Pro und Contra ab. Damit wird das Ergebnis schon vor der Abstimmung indirekt verfälscht. Wolfgang Auer scheint zudem eine unbedeutende Persönlichkeit zu sein, ein einfacher Abgeordneter, der mit wenigen Parolen eine neue populistische Welle anstößt. Ein Politiker wie er ist kein Arzt, was er bringt sind übliche politische Reden, keine wissenschaftlichen Belege. Sieht man aber über all dem hinweg und betrachtet die Diskussion mit aller Ernsthaftigkeit, dann fragt man sich noch immer, wie einfach viele hier für die Legalisierung argumentieren und sich wohl nie wirklich darüber Gedanken gemacht haben.

Fangen wir also ganz von vorne an. Cannabis ist eine weiche Droge. Die Bezeichnung "weiche" Droge ist ein Widerspruch in sich. Eine Droge ist eine Droge, Abhängigkeit ist vorprogramiert. Über die Stärke muss man nicht diskutieren, was abhängig macht schadet immer. 
Jetzt kommt das Argument der Gegenseite: "Alkohol macht auch abhängig". Stimmt! Aber hier ist die Abhängigkeit deutlich geringer. Ein langfristiger, häufiger Alkoholkonsum führt zur Abhängigkeit, bei Cannabis reicht schon hingegen schon vergleichbar wenig. Wenn man dennoch dieser Argumentation folgt, sollte man sich eher fragen, ob nicht eine "Gefahrenquelle" schon reicht, ob wirklich noch eine hinzukommen muss und ob es nicht ein Alkoholverbot geben sollte. Die Argumentation "Das schadet auch!" ist im Grunde genommen lächerlich, wir vergleichen hier Äpfel mit Birnen.

Was wir also festgestellt haben: Cannabis schadet - das kann und darf nicht "wegdiskutiert" werden, seine Natürlichkeit hat es mit dem Konsum längst verloren - es gibt sowohl biologische Giftstoffe als auch chemische, der Ursprung stellt keine Differenzierung. Wer immer noch denkt, Cannabis ist vollkommen unschädlich, sollte sich seriösen, wissenschaftlichen Studien widmen. Im Allgemeinen birgt Cannabis folgene Risiken: Anreicherung von Giftstoffen im Körper, starke Schädigung der Lungen, negative Wirkungen auf das Herz, Schädigung des Immunsystems, Beeinträchtigung der Zellfunktionen und Erbinformationen, Störung der Sexualentwicklung, erhebliche Risiken während der Schwangerschaft/Embryonalentwicklung, Schädigung des Gehirns, Auslösung von Psychosen, Flashblacks und Wahnvorstellungen und natürlich die oben genannte Abhängigkeit und Toleranzentwicklung (für nähere Info: Zusammenfassung aus konservativ.de/drogen/haller.htm#syndrom).

Zudem gibt es bei dem Cannbiskonsum zahlreiche weitere psychische und soziale Auswirkungen, oft zeigen sich gravierende Folgen im beruflichen Werdegang des Konsumenten, das Familienleben wird erschwert und es entstehen volkswirtschaftliche, hohe Kosten durch magelnde Leistungsfähigkeit und Belastung des Gesundheitssystems (für nähere Info: Zusammenfassung aus konservativ.de/drogen/haller.htm#syndrom).

Letzteres weißt schon darauf hin, dass der Konsument uns, als die belastete Gesellschaft, sehr wohl was angeht. Denn die Freiheit jedes Individuums ist beschränkt, wir können nicht tun und lassen was wir wollen, es herrscht hier keine Anarchie! Sobald die Freiheit des Individuums die Freiheit eines Anderen einschränkt, gilt sie nicht mehr. Und das ist hier eindeutig der Fall, denn Rauschgiftsüchtige schaden nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Mitmenschen. Der mitmenschliche Umgang lässt spürbar nach, Beziehungen werden nicht mehr aufgebaut oder zerstört, Gewaltdelikte unter Rausch nehmen zu, im Straßenverkehr sinkt die Sicherheit, ebenso auch mehr Unfälle am Arbeitsplatz. /Zitat Anfang/konservativ.de/ "Auch die wirtschaftlichen Folgeschäden, die Drogenkonsumenten verursachen, betreffen die ganze Bevölkerung. Der Anteil an Arbeitsunfähigen, Rentenbezügern, Sozialhilfeempfängern, Strafgefangenen und Bezügern von hohen Krankenkassenleistungen ist bei Drogensüchtigen im Vergleich zu Nicht- Süchtigen stark erhöht. Aus all diesen Gründen ist es unsinnig und unmenschlich zu behaupten, die Drogensucht sei jedermanns Privatsache." /Zitat Ende/konservativ.de/ Der Drogenkonsum ist schlichtweg unverantwortlich gegenüber der Gesellschaft!

Der Staat hat die Aufgabe uns zu schützen. Das betrifft nicht nur "Gefahren von Außen", sondern auch vor Kriminalität und Gesundheitsschädigung. Man legt großen Wert auf die Informationspolitik, nicht von ungefähr kommt das "Rauchen kann tödlich sein" oder das Betäubungsmittelgesetz. Bei Cannabis ist aber das Maß überschritten, hier muss der Staat eingreifen, wenn er die Menschen nicht in Massen verelenden sehen will. Manchmal hilft auch nur ein klares Verbot, um zu verstehen, was richtig ist und was falsch. Viele verstehen das es immer noch so: Verbot: Rauschgift - Erlaubnis: Genussmittel. Die Aufhebung des Verbots wird diese Denke revolutionieren - und zwar nicht zum Positiven.

Das Cannabis nicht von Ärzten verteilt werden können soll, ergibt sich aus dem Grundsatz: Helfen & Heilen. Es wäre eine fundamentaler Widerspruch, denn auch wenn diese Droge entfernt einen positiven Effekt auf einen Kranken hat, so bleiben doch eben die großen Risiken. Rauschgift ist und kann kein wirksames Medikament sein und selbst wenn - so wäre es nur für einen sehr geringen Bevölkerungsanteil interessanten. Der größte Teil der Legalisierungsfordernden stammt dem klassischen Drogenmilieu - ehemals Gesunde, die sich durch den Konsum lebenslange Schäden hinzugefügt haben und ausgerechnet diese Gruppe glaubt an die heilende Wirkungen einer Droge.

Mit Sucht ist übrigends die ernst zunehmende, totale Abhängigkeit gemeint. Das ist bei Drogen der Fall, nicht aber bei klassischen Vorlieben, wie das Konsumieren von Schokolade. Oft wird so dem Begriff "Sucht" eine völlig andere Bedeutung zugemessen, die bewusst für Verwirrung sorgt und damit der Verharmlosung von Rauschgiften.

Falsch ist auch, dass man jederzeit wieder aussteigen kann. Das wird oft gerade von denen behauptet, die von dem Rauschgift gar nicht mehr los kommen und sich mit diesen trügerischen Sätzen beruhigen möchten. Die meisten Rauschgiftsüchtigen benötigen eine jahrelange Terapie, oft auch auf Kosten des Staates, um davon wieder los zu kommen. Denn die Gefahr der Abhängigkeit besteht immer. Auch gibt es keine "Suchtphase", einen begrenzten Zeitraum, nach dessen Ablauf die Sucht beseitigt ist. Das sind alles Beruhigungsreden, die vor allem mit einem im Widerspruch stehen - der Realität!

Eine liberale Drogenpolitik zeigt kein glanzvolles Ergebnis, was viele Abhängige behaupten. Verwiesen wird hierbei oft auf die Niederlande. Hierzu ein statistischer Blick: "Die Zahl der Läden, die vom Haschischverkauf leben («Coffee-Shops»), stieg in Amsterdam seit der Liberalisierung im Jahr 1980 von rund 20 auf 400 im Jahr 1991 und auf mindestens 2000 in ganz Holland.
Von 1984 bis 1988 verdoppelte sich die Zahl der über 15jährigen Haschischraucher in Holland. Von 1988-1992 verdoppelte sich die Zahl der 14-17jährigen Haschischraucher nochmals, diejenige der 12-13jährigen verdreifachte sich sogar." (Zitat aus konservativ.de) Somit ist eins klar: Mit der Legalisierung wird die Zahl der Rauschgiftsüchtigen stark ansteigen.

Auch das die Kriminalität bei einer Legalisierung sinkt, stimmt nicht. Rauschgiftsüchtigen selbst verohen durch ihren Konsum und entwickeln einen Hang zu kriminellen Aktionen. Und die Dealer spezialisieren sich nun auf andere Drogen oder andere Bereiche, das kriminelle Milieu wird also nur "verlagert", sie verschwinden nicht spurlos.

Zum Schluss muss noch gesagt werden, dass ein Großteil den "Reiz des Illegalen" liebt und bei einer Legalisierung von Cannabis auf Heroin wechseln wird. Dort summieren sich die Konsummenten und irgendwann stellen die ersten die Forderung, Heroin zu legalisieren... Das wäre auch gar nicht so untypisch, ein Großteil der Heroinabhängigen hat vorher Cannabis konsumiert. Cannabis ist also wirklich DIE Einstiegsdroge.

Ich bin überzeugt davon, die meisten werden sich nicht die Mühe machen, meinen "unbedeutenden" Kommentar ganz durchzulesen, sondern stattdessen unflätige und unanständige Äußerungen darunter schreiben. Mir ist es egal, was Drogenkonsumenten von Rauschgiften halten, denn sie können gar keine dritten Position mehr einnehmen, die Argumentation der Gegenseite folgen oder differenziert betrachen. Der Konsum macht sie voreingenommen von ihrer eigenen Meinung, oder besser von ihren eigenen, beruhigenden Ausreden.

Ja, ohne Drogen wäre die Welt eine bessere - und sicher auch eine Klügere und Reichere.

Über die Verknüpfung der Netzwerke und Online-Dienste in Bezug auf den Datenschutz

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, miteinander online in Verbindung zu treten. Die Vielzahl der Möglichkeiten führte dazu, dass der einfache Nutzer oft den Überblick verlor oder nicht die Lust verspürte, für seinen soeben durch Registrierung erworbenen (kostenlosen) Dienst Kontakte zu suchen, also jeden einzelnen Freund nach seiner sog. ID ("Addy") zu fragen.

Die sozialen Netzwerke und Dienste erkannten das Problem und führten mehrheitlich ein neues Prinzip ein: Verknüpfung der Accounts und Finden von Kontakten mittels anderer IDs. Im Klartext: Man sucht bei Skype seine Facebook-Kontakte durch oder sein MSN Adressbuch und findet alle (hier bei Skype) registrierten Kontakte. Diese neue Kompatibilität wirkt auf dem ersten Blick macht auf dem ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Doch dann tauchen schnell Datenschutzbedenken auf. Anonymen Nutzern entlockte man den Namen - mit wenigen Klicks. Wie ist das möglich?

Mit einem Beispiel möchte ich es kurz erklären, warum das ein Problem für den Datenschutz darstellt und warum dieses System die Anonymität durchbrechen kann:
Angenommen Person A schreibt mit einer anonymen Person B E-Mails. Person B verwendet die Mailadresse "smiley@Beispiel.de". Aus dieser Mailadresse kann Person A niemals entschlüsseln, wer sich hinter der Person B (Name) verbirgt. Wenn Person B sich aber unter dieser Mailadresse bei Skype registriert hat, dann kann Person A sie finden, indem es sein Mailadressenbuch von Skype "durchforsten" lässt. Auch wenn Person B Person A nicht als Freund akzeptieren wird, sieht Person A oft den Namen der Person B, da bei Skype in der Regel (wie auf Facebook) der richtige Name verwendet wird. Person A hat also ohne viel Aufwand der anonymen Person B den Namen entlockt, eventuell noch ein Profilbild (falls öffentlich einsehbar) und sogar den Wohnort (sofern angegeben)!

Nun kann Person B durch Falschangaben seine Identität schützen, allerdings wusste sie bzw. ahnte sie noch nichts über diese Funktion, als sie sich unter dieser Adresse registrierte und gab deshalb richtige Angaben an, mit großer Sorgfalt, dass diese ID nicht an fremde gelangt bzw. sie nicht zuzuordnen ist.

Nun werden Manche sagen: Was soll´s, dann ist der Name ausfindbar, wen kümmert es? Ich glaube aber, dass eine Großzahl der Nutzer ein Interesse an Datenschutz hat und dass man das System abschaffen oder überarbeiten sollte!

Prostitution - Akzeptieren oder verbieten?

Das Thema Prostitution erhält meist kaum bis keine mediale Aufmerksamkeit. Doch wenn von dem Fall Strauss-Kahns, der ehemalige IWF-Chef, der wegen versuchter Vergewaltigung an einer New Yorker Hotelangestellten vor dem Gericht steht berichtet wird, ist das Thema gar nicht so fern. Und auch wenn wir vom "Sex-Skandal" Berlusconis sprechen, steht dir Frage nach der Legalisierung im Raum. Dabei stehen beide Fälle im scharfen Gegensatz:


Hätte Strauss-Kahn die Hotelangestellte nicht "angebaggert", wenn Prostitution in New York legal gewesen wäre und er somit ein Bordell hätte aufsuchen können?


Hätte Berlusconi nicht Geschlechtsverkehr mit eine Minderjährigen gehabt, wenn Prostitution in Italien streng verboten (gewesen) wäre?

Konter zum Ersten: Ist eine Vergewaltigung in einem Bordell ausgeschlossen? Gibt es Vergewaltigungen nicht auch in Ländern, in denen Prostitution legal ist? Muss ein Mann immer seinen Trieben nach gehen und verliert er dabei nicht jeglichen Anstand? Gibt es in New York nicht die Möglichkeit über Kontaktvermittlungen eine "Frau für den Abend" (sog. Call-Girls) zu finden? Was ist mit Seitensprungagenturen, One Night Stands u. ähnl.?


Konter zum Zweiten: Ist Berlusconis Tat nicht streng verboten, also illegal? Was nützt also ein generelles Verbot, wenn diese Tat nicht umschlossen wird, da sie ja bereits illegal ist? Den Fall betreffend: Hat er überhaupt gewusst, dass sie minderjährig war? War es nicht sogar ihre Absicht?

Diese beiden interessanten Fragen will ich nicht näher erörtern, denn so begibt man sich nur ins Reich der Spekulationen. Was diese beiden Personen angetrieben hat, diese Straftaten zu begehen, wird zur Zeit keiner sicher beurteilen können. Bei beiden Fällen steht der gerichtliche Prozess noch aus und es bleibt abzuwarten, wie dieser ausgeht.

Zurück also zur Frage: Sollte Prostitution legal oder illegal sein?
In Deutschland ist die Prostitution seit 2002 mit dem Prostitutionsgesetz (ProstG) offiziell als Beruf anerkannt. Für viele mag es verrückt klingen, dass Prostitution seitdem als Dienstleistung zählt und sich Prostituierte als Selbstständige bei Behörden anmelden können und sich damit auch sozialversichern können. Doch was spricht eigentlich dagegen?

In den Vereinigten Staaten ist Prostitution seit jeher illegal. Nur in Nevada gibt es eine beschauliche Zahl von 28 legalen Bordells (Quelle: Wikipedia, Stand: Juni 2008). Das bedeutet allerdings nicht, dass es in den übrigen 49 Staaten keine Prostitution gibt. Illegal gibt es sich sicherlich, auch wenn gegen sie mit allen Mitteln gekämpft wird. Viele angebliche Escortservices entpuppen sich bei näherer Betrachtung als Prostituiertenvermittlung, zumindest scheint es so. Und wen wundert es, dass die meisten Pornoseiten mit .com enden, wo der Amerikaner doch angeblich ganz konservativ gegenüber dem "freien Sex" ist? Wie auch immer, jedenfalls ist Prostitution mit Ausnahme des einen Staates strickt verboten, ein generelles "Tabu" in der Gesellschaft. Wie rechtfertigt der Amerikaner das Verbot? Was sind seine Argumente gegen Prostitution?

Generell frage ich mich immer: Warum soll etwas verboten werden? Nicht nur aus dem Grund, da ein gesetzliches Tabu noch lange nicht den Riegel vor etwas schieben kann, sondern einfach weil es aus meiner Sicht immer gewichtige Gründe gegen etwas geben muss, wenn es denn verboten werden soll. Schauen wir also auf die Liste der Argumente von einer amerikanischen Website namens askville mit dem "deutschen" Blick:

1. Prostitution will lead men to stay single and never marry or cheat on their wives if they are married.

Dieses Argument enthält folgende These: Im Fall einer Legalisierung der Prostitution, verlieren die Männer das Interesse an einer Beziehung und fokussieren sich nur noch auf sexuellen Kontakt mit dem weiblichen Geschlecht. Ist das richtig? Wohl kaum. Komerzieller Sex ist mit Liebe nicht gleichzustellen, denn es ist nicht das gleiche. Die Motive bzw. der "Reiz" der Eheschließung ist nicht ein Höhepunkt sexueller Begierde (wobei diese in Einzelfällen auch eine Rolle spielen könnte), sondern die Liebe selbst. Das Männer nicht mehr an Beziehungen interessiert sind, wenn sie die Möglichkeit haben ein Bordell aufzusuchen, irsinning und wird nicht belegt werden können.

Doch selbst wenn es stimmen sollte, was wäre schon dabei? Entscheidend für einen Staat ist nicht die Eheschließung, sondern das, was daraus "entspringt"! Wir heben keine Heiratsstatistiken hervor, die Geburtenkontrolle ist das Schlagwort. Und das der Kinderwunsch in Deutschland erlahmt kann wohl kaum Ursache der Prostitution sein.

Prostution verstärkt kaum das Fremdgehen. Ein "Seitensprung" ist auch ohne Bordell möglich, warum also ein Verbot? Unbeachtet die Frage, ob das überhaupt unmoralisch ist und wie fern es einer Beziehung schadet, bleibt immer noch die Tatsache, dass ein Bordellbesuch eine bewusste Entscheidung bzw. Fremdgehen ist und es überwiegend eher auf öffentlichen Veranstaltungen mit neuen Kontakten "passiert". Für die verheiratete Frau ist das sicher nicht angenehm, aber die Prostitution kann sie dafür nicht verantwortlich machen.


2. Prostitutes spread sexually transmitted diseases.

Jede Prostituierte ist an ihrem Gesundheitszustand interessiert und achtet darauf, nicht nur um lange ihren Beruf auszuüben. Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft und Aids ist kein Fremdwort! Durch jeden ungeschützten sexuellen Kontakt ist eine Krankheitsübertragung möglich. Soll deshalb etwa, um all dem vorzubeugen, Sex generell verboten werden?

3. Prostitution degrades women.

Fragt man eine Prostituierte ob sie sich erniedrigt fühlt, so wird sie sicher verneinen oder einfach nur lächeln. Denn das, was sie tut enstpricht ihrem Berufswunsch, so kurios es auch klingen mag. Prostituierte haben für ihre Berufs- und Gewerbefreiheit mit sog. "Hurenrechtlern" um die Anerkennung ihrer Dienstleistung als Beruf gekämpft! Die betroffenen Personen haben sich erniedrigt gefühlt, das hat sich jetzt geändert. In wie fern soll Prostitution nun ein Rückschritt sein, in die Zeit vor der Emanzipation? Wäre das Verbot nicht ein Rückschritt, in die Zeit vor der Anerkennung? Ist das Gesetz nicht Teil der Emanzipation, da es zugleich Ausbeutung vorbeugen will?

Warum überhaupt sollte es Frauen erniedrigen? Schließlich sind immer noch 5% der Prostuierten in Deutschland männlich! Wenn das männliche Geschlecht vertreten ist (wenn auch nur in geringer Zahl) dann kann es doch allerhöchstens als menschliche Erniedrigung gelten. Eine Frage der Moral, die jeder für sich selbst beantworten soll. Wer es für unmoralisch hält, ist zu nichts gezwungen.

4. Many prostitutes are under age, foreigners entrapped and forced into brothels or physically coerced into this life.

Tatsächlich werden Menschen zur Prostitution gezwungen. Und das auch heute noch. Dagegen wird in Deutschland jedoch viel unternommen. Initiativen gegen Loverboys, Beratungsstellen und Polizeirazzien bei einem Verdacht der Zwangsprostitution. Zwangsprostitution gilt als schwere Straftat und wird dementsprechend geahndet. Sexuelle Handlungen mit Minderjährigen droht eine Gefängnisstrafe von bis zu 5 Jahren. Das Gesetz warnt und schreckt ab, es soll gegen kriminelle Begleiterscheinungen der Prostitution wirken. Das war eines der Ziele bei der Schaffung der Prostitutionsgesetzes. Die Legalisierung hat also zur Klärung der Rechte beigetragen und zu mehr Aufmerksamkeit bei Missbrauch und Ähnlichem. Auch setzte man sich als Ziel, den Ausstieg aus der Prostitution zu erleichtern. Es ist wurde kein Schlüssel zum Tor geschenkt, sondern die Hintertür geöffnet! So heißt es in dem Bericht der Bundesregierung zu den Auswirkungen des Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten (Prostitutionsgesetz – ProstG) wörtlich (Zitat):

"(..) Befürchtungen, die teilweise mit dem ProstG verknüpft wurden, haben sich nicht bewahrheitet, insbesondere nicht im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung. Eine Erschwernis der Verfolgung von Menschenhandel, Zwangsprostitution und anderen gewaltförmigen Auswüchsen der Prostitution ist durch das Prostitutionsgesetz nicht eingetreten. Da mit dem Prostitutionsgesetz lediglich ein sehr begrenzter Regelungsansatz gewählt wurde, konnte im Hinblick auf die mit dem Prostitutionsgesetz intendierten Ziele der Zurückdrängung der Begleitkriminalität, der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Erleichterung des Ausstiegs und der Erzielung einer größeren Transparenz des Rotlichtsmilieus durch das Prostitutionsgesetz auch tatsächlich nur ein erster Schritt getan werden. (...)"

Minderjährigenprostitution ist nicht zu unterschätzen, bleibt aber eine Randerscheinung. Sie wird es mit oder ohne generelle Legalisierung immer geben. In direktem Zusammenhang können wir aber jeglichen Missbrauch nicht bringen.

An dieser Stelle bringe ich immer gerne das Nutzen-Risiko-Argument: Alles, was wir nutzen, kann missbraucht werden oder birgt eine mögliche Gefahr. Wenn man denn so will, sind alle Fahrzeuge ernstzunehmende Gefahren für Mensch und Tier. Der Nutzen aber lässt uns ein Verbot nie in Frage stellen. Die Aufgabe lautet nun, Gefahren möglichst zu entgegenen, in dem konkreten Beispiel also z.B. Fahrzeuge so perfektionieren, dass die Unfallquote gering bleibt. Als "Unfall" wäre hier ein Missbrauch zu klassifizieren.

5. It´s immoral.

Unmoralisch. Was ist überhaupt Moral? Wikipedia dazu (Zitat):

"Der deutsche Ausdruck „Moral“ geht über das französische morale auf das lateinische moralis (die Sitte betreffend; lat: mos, mores Sitte, Sitten) zurück, das im von Cicero neugeprägten Ausdruck philosophia moralis als Übersetzung von êthikê verwendet wird.
Moral beschreibt demnach, wie Menschen faktisch handeln und zu Handeln erwarten oder auch, was sie dabei faktisch für richtig halten."

Die Frage nach der Moral ist nicht einheitlich zu beantworten. Eigentlich gibt es sie gar nicht, die richtige Antwort. Denn jedes Individuum handelt so, wie es für richtig hält. Ich könnte nun einen langen philosophischen Exkurs machen, doch möchte ich mich lieber kurz fassen und meine Auffasung äußern: Ob Prostitution moralisch ist oder nicht, soll jeder für sich selbst entscheiden. Niemand wird gezwungen, sich damit zu beschäftigen bzw. niemand wird mit Prostitution "konfrontiert", wenn er nicht will und sofern er nicht bewusst danach sucht. Der Gesetzgeber hält es für moralisch vertretbar und das kann auch gut nachvollzogen werden. Was ist schlimm, wenn sich eine Person für den Sex gegen Geld entscheidet? Niemand kommt dabei zu schaden, sofern es nach den gesetzlichen Regelungen abläuft. Und es entspricht dem Willen der jeweiligen Personen. Unmoralisch und nicht vertretbar wäre bsp. Gewalt. Hier ist das Resultat ein Gewinner und ein Verlierer. Und der Verlierer stellt zugleich das Opfer dar. Das wäre also nicht vertretbar.

6. Pimps exploit prostitutes.

Auch hier ein kurzer Verweis auf das Gesetz: Nach §181a ist Zuhälterrei illegal, wenn eine Person, die der Prostitution nachgeht, ausgebeutet wird und/oder wenn eine Person, die der Prostitution nachgeht, bei der Ausübung überwacht oder Ort und Zeit vorgegeben wird oder Maßnahmen ergriffen werden, die die betreffende Person am Ausstieg aus der Prostitution hindern sollen. Dem Zuhälter droht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Ein gesetzliches "Schlupfloch" gibt es nicht. Eine Ausbeutung ist somit, sofern es gesetzesgemäß abläuft, ausgeschlossen.

7. The prostitutes, their customers and society are all being harmed.

Verletzung der Gesellschaft? Dass Prostituierte und Kunde sich in der Gefahr der Krankheitsübertragung befinden, diese jedoch mit einfachen Mitteln gänzlich beseitigen können, ist bekannt (s. 2). In wie fern soll aber die gesamte außenstehende Gesellschaft verletzt werden? Niemand erleidet hier irgendeinen Schaden!

8. Makes sex crimes more likely.

Das kann auch von einfacher Pornographie behauptet werden. Doch der Unterschied ist offensichtlich. Wirkt die Legalisierung nicht gerade eben gegen diese Missbrauchsfälle, als Alternative zum Missbrauch?

Bei allem "Schlechten" wie Mord und Missbrauch neigen wir immer zur Suche nach dem Sündenbock, anstatt den einzelnen Fall genauer zu untersuchen und dort die eigentlichen Urachen zu finden. Als Ursache von Amokläufen wird bis heute immer das "Killerspiel" (Ego-Shooter) genannt. Das geht sogar so weit, dass Einige auch die Ansicht vertreten, MP3-Player und Mode würden zu Problemen bezüglich der Klassengemeinschaft an Schulen führen, da sie finanzielle Ungleichheit klar aufzeigen. Wie dem auch sei, Missbrauch wäre auch ohne Legalisierung nicht ausgeschlossen.


9. Discourages women from joining the industry.

In wie fern soll es Frauen von anderen Berufen abhalten? Es wird ihnen die Möglichkeit gegeben einzusteigen, aber sie haben auch die Möglichkeit, wieder auszusteigen. Außerdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass Prostituierte potienzielle Arbeitnehmer in Fachbranchen sind. Ich möchte keine Klischees aufstellen, aber handelt es sich hierbei nicht eher um eine ungebildete Menschen? Was würden diese tun, wenn sie nicht die Möglichkeit hätten, ihre "Dienstleistung" anzubieten? Wären sie dann nicht arbeitslos? Frauen, die sich als Ziel setzen, in der Industrie zu arbeiten, wird die Tatsache, dass Prostitution als Beruf anerkannt wird, nicht davon abhalten, ihr Ziel weiter zu verfolgen. Die Industrie "verliert" keine Arbeitnehmer an die Prostitution.

Fazit: Prostitution - gut oder schlecht? Eine schwer zu beantwortende Frage. Wirkliche Argumente gegen die Prostitution gibt es allerdings nicht. Warum also keine Legalisierung?

Zensur in Killerspielen - Medien zu stark reguliert?

Bei der alljährlichen Veranstaltung "Quo Vadis" wurde eine Debatte über das bekannte Zensurthema mit Politikern und Vertretern der Spielbranche geführt.

Die Stellungnahme eines Befürworters: (gekürzt und korrigiert)
 
Die relevanten und meinungsbildenden Medien, die vital für eine Demokratie sind, (...) sind mit ihren publizistischen Freiheitsrechten sehr viel unabhängiger als in anderen europäischen Mitgliedstaaten. In diesem Zusammenhang von Zensur zu sprechen ist einfach nur substanzlos und billig. (...)
Die Wahrung der Unabhängigkeit der Presse ist in einer Demokratie sehr viel wichtiger und bedeutender, als die Frage, ob man bei CoD (Ego-Shooter) foltern kann oder nicht. Die Verhältnismäßigkeit sollte man auch bei solchen Scheindebatten berücksichtigen.

Aus dieser Stellungnahme entnehme ich die Kernfrage:

Wenn Medien geschnitten werden - ist das eine Zensur? und
Welches Ausmaß hat eine solche "Beschneidung"?


Im Folgenden möchte ich dieser Meinung mit meiner eigenen Stellungnahme entgegnen.

Zensur ist nicht anderes als ein politisches Verfahren, Inhalte zu kontrollieren. Dass Zensur in anderen medialen Bereichen eine viel größere Auswirkung hat, ist richtig. Zensur in Gewaltspielen ist nicht mit einer Einschränkung der Pressefreiheit zu vergleichen. Letzteres würde nicht mehr auf demokratischer Basis vertretbar sein, wohingegen die Zensur in Ego-Shootern es scheinbar ist. Dennoch: Die Klassifizierung ist richtig!

Den direkten Vergleich zwischen Zensur in Informationsmedien und der Zensur in der Unterhaltungsbranche stellt hier niemand an - niemand vergleicht die Mücke mit dem Elefanten, aber die Mücke ist existiert! Das Wegschneiden einzelner Szenen oder Inhalte in Spielen und Filmen kann nicht als Modifikation bezeichnet werden, wenn diese politisch motiviert sind, sodass wir letzendlich ein politisch korrektes Medium haben! Das nennt man Zensur!

Nun lässt sich die Frage nach der Zensur immer schwer beantworten. Die einen sehen es moralisch vertretbar - die anderen nicht. Die Frage ist hier aber mehr nach der realen (!) Auswirkung. Die Zensur betrifft nicht unmittelbar jedes Individuum - es betrifft die Gruppe der Konsumenten! Wenn diese Gruppe es für moralisch vertretbar hält und keine Dinge davon "nach außen" trägt, warum soll der Konsum des unzensierten Mediums dann verboten bzw. schädlich sein? Die Gesellschaft der Nichtkonsumenten nimmt keinen Schaden an und ist auch keiner Gefahr ausgesetzt. Der Unterhaltungsbranche hingegen ist der Ablehnung des Konsumenten ausgesetzt, welche sich in Verlustzahlen ausdrücken lassen könnte.

Je nachdem wie tief dieser "Einschnitt" ist, verliert das Medium seinen "Reiz" gänzlich. In dem angeführten Beispiel Call Of Duty hält sich dies noch in Grenzen. Aber die Zensur geht oft so weit, dass einzelne Medien ihrer ursprünglichen Klassifizierung ("Horror-Adventure", "Ego-Shooter", "Thriller" usw.) nicht mehr gerecht werden. Die Basis der Gewalt-Medien ist der Schockmoment! Wird dieser herausgeschnitten, so verliert das Medium das "Beste", den inneren Kern!

Stellen wir uns einfach mal einen zensierten Romantikfilm vor, in dem die Kussszene herausgeschnitten wurde. Hat der Film noch ihrgendetwas zu bieten? Was ist jetzt noch wert, als Höhepunkt bezeichnet zu werden? Und wirtschaftlich betrachtet: Gäbe es für solch einen Film noch eine Zielgruppe?

Welchen Zweck verfolgt eine Zensur? und
Was machen die Betroffenen?

Noch nie war eine Zensur unumgehbar. Wenn ein Spiel zu stark geschnitten ist, dann erlebt es oft (wie oben beschrieben) einen Umsatzeinbruch in Deutschland. Verzichtet der Ego-Shooter Fan also auf das betreffende Spiel? Was geschieht, wenn ein Spiel stark geschnitten ist?

(Meine Annahmen beruhen nicht auf Statistiken!)


1. Das betreffende Spiel wird nicht legal erworben. Unzensierte, aber illegale Kopien des Spiels kursieren zahlreich im Internet. Der Schritt ins Raubkopierer-Milieu scheint attraktiv. ehrliche Kunden fühlen sich betrogen und wenden sich vom Spiel ab.

2. Das betreffende Spiel wird in Ländern erworben, in denen es keine Spielzensur gibt (bsp. Österreich oder Amerika).

3. Für das betreffende Spiel werden sog. "Uncut-Patches" oder "Blood-Mods" veröffentlicht, welches das zensierte Spiel (kostenlos, aber oft nicht legal) in ein unzensiertes verwandelt. Diese Modifikation kursieren zahlreich im Internet.

4. Auf Videoplattformen wie YouTube existieren zahlreiche Aufnahmen des ungeschnittenen Spiels, sog. "Gameplay-Videos". Konsumieren ist nicht mit Spielen zu vergleichen, jedoch ist der Zweck der Zensur damit völlig ausgehebelt (Aufruf ohne Altersbeschränkung!).

5. Bei bestimmten Spiele-Diensten, die mittels Onlinekauf und -download Spiele vertreiben (bsp. Steam) lässt sich eine falsche (bsp. amerikanische) Identität vorgaukeln, sodass das ungeschnitte Original erworben wird.

... und zahlreiche weitere Möglichkeiten zeigen: Die Zensur nützt nichts!