Der Beitrag wurde von mir verfasst, konnte aber aufgrund der Zeichenbegrenzung nicht auf der Pinnwand der digitalen Veranstaltung gepostet werden.
Im Internet muss man viel Blödsinn lesen. Das ist nichts Neues. Aber diese "Veranstaltung" hier stellt wohl den neuen Rekord. Zunächst wäre da die Beschreibung - "Digitaldemokratie", wo gibt es das und wie soll das funktionieren? In einem sozialen Netzwerk, das mehrheitlich junge Mitglieder, "User", hat? Gerade der ältere, erfahrene Teil der Bevölkerung wird hier schon ausgeschlossen. Dann die Beschreibung, die aufgrund grammatikalischer und orthographischer Fehler noch einmal auf die Unseriösität dieser "Veranstaltung" hinweist. Die Beschreibung bedient sich zudem nur der Argumente für (!) die Legalisierung und wiegt nicht zwischen Pro und Contra ab. Damit wird das Ergebnis schon vor der Abstimmung indirekt verfälscht. Wolfgang Auer scheint zudem eine unbedeutende Persönlichkeit zu sein, ein einfacher Abgeordneter, der mit wenigen Parolen eine neue populistische Welle anstößt. Ein Politiker wie er ist kein Arzt, was er bringt sind übliche politische Reden, keine wissenschaftlichen Belege. Sieht man aber über all dem hinweg und betrachtet die Diskussion mit aller Ernsthaftigkeit, dann fragt man sich noch immer, wie einfach viele hier für die Legalisierung argumentieren und sich wohl nie wirklich darüber Gedanken gemacht haben.
Fangen wir also ganz von vorne an. Cannabis ist eine weiche Droge. Die Bezeichnung "weiche" Droge ist ein Widerspruch in sich. Eine Droge ist eine Droge, Abhängigkeit ist vorprogramiert. Über die Stärke muss man nicht diskutieren, was abhängig macht schadet immer.
Jetzt kommt das Argument der Gegenseite: "Alkohol macht auch abhängig". Stimmt! Aber hier ist die Abhängigkeit deutlich geringer. Ein langfristiger, häufiger Alkoholkonsum führt zur Abhängigkeit, bei Cannabis reicht schon hingegen schon vergleichbar wenig. Wenn man dennoch dieser Argumentation folgt, sollte man sich eher fragen, ob nicht eine "Gefahrenquelle" schon reicht, ob wirklich noch eine hinzukommen muss und ob es nicht ein Alkoholverbot geben sollte. Die Argumentation "Das schadet auch!" ist im Grunde genommen lächerlich, wir vergleichen hier Äpfel mit Birnen.
Was wir also festgestellt haben: Cannabis schadet - das kann und darf nicht "wegdiskutiert" werden, seine Natürlichkeit hat es mit dem Konsum längst verloren - es gibt sowohl biologische Giftstoffe als auch chemische, der Ursprung stellt keine Differenzierung. Wer immer noch denkt, Cannabis ist vollkommen unschädlich, sollte sich seriösen, wissenschaftlichen Studien widmen. Im Allgemeinen birgt Cannabis folgene Risiken: Anreicherung von Giftstoffen im Körper, starke Schädigung der Lungen, negative Wirkungen auf das Herz, Schädigung des Immunsystems, Beeinträchtigung der Zellfunktionen und Erbinformationen, Störung der Sexualentwicklung, erhebliche Risiken während der Schwangerschaft/Embryonalentwicklung, Schädigung des Gehirns, Auslösung von Psychosen, Flashblacks und Wahnvorstellungen und natürlich die oben genannte Abhängigkeit und Toleranzentwicklung (für nähere Info: Zusammenfassung aus konservativ.de/drogen/haller.htm#syndrom).
Zudem gibt es bei dem Cannbiskonsum zahlreiche weitere psychische und soziale Auswirkungen, oft zeigen sich gravierende Folgen im beruflichen Werdegang des Konsumenten, das Familienleben wird erschwert und es entstehen volkswirtschaftliche, hohe Kosten durch magelnde Leistungsfähigkeit und Belastung des Gesundheitssystems (für nähere Info: Zusammenfassung aus konservativ.de/drogen/haller.htm#syndrom).
Letzteres weißt schon darauf hin, dass der Konsument uns, als die belastete Gesellschaft, sehr wohl was angeht. Denn die Freiheit jedes Individuums ist beschränkt, wir können nicht tun und lassen was wir wollen, es herrscht hier keine Anarchie! Sobald die Freiheit des Individuums die Freiheit eines Anderen einschränkt, gilt sie nicht mehr. Und das ist hier eindeutig der Fall, denn Rauschgiftsüchtige schaden nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Mitmenschen. Der mitmenschliche Umgang lässt spürbar nach, Beziehungen werden nicht mehr aufgebaut oder zerstört, Gewaltdelikte unter Rausch nehmen zu, im Straßenverkehr sinkt die Sicherheit, ebenso auch mehr Unfälle am Arbeitsplatz. /Zitat Anfang/konservativ.de/ "Auch die wirtschaftlichen Folgeschäden, die Drogenkonsumenten verursachen, betreffen die ganze Bevölkerung. Der Anteil an Arbeitsunfähigen, Rentenbezügern, Sozialhilfeempfängern, Strafgefangenen und Bezügern von hohen Krankenkassenleistungen ist bei Drogensüchtigen im Vergleich zu Nicht- Süchtigen stark erhöht. Aus all diesen Gründen ist es unsinnig und unmenschlich zu behaupten, die Drogensucht sei jedermanns Privatsache." /Zitat Ende/konservativ.de/ Der Drogenkonsum ist schlichtweg unverantwortlich gegenüber der Gesellschaft!
Der Staat hat die Aufgabe uns zu schützen. Das betrifft nicht nur "Gefahren von Außen", sondern auch vor Kriminalität und Gesundheitsschädigung. Man legt großen Wert auf die Informationspolitik, nicht von ungefähr kommt das "Rauchen kann tödlich sein" oder das Betäubungsmittelgesetz. Bei Cannabis ist aber das Maß überschritten, hier muss der Staat eingreifen, wenn er die Menschen nicht in Massen verelenden sehen will. Manchmal hilft auch nur ein klares Verbot, um zu verstehen, was richtig ist und was falsch. Viele verstehen das es immer noch so: Verbot: Rauschgift - Erlaubnis: Genussmittel. Die Aufhebung des Verbots wird diese Denke revolutionieren - und zwar nicht zum Positiven.
Das Cannabis nicht von Ärzten verteilt werden können soll, ergibt sich aus dem Grundsatz: Helfen & Heilen. Es wäre eine fundamentaler Widerspruch, denn auch wenn diese Droge entfernt einen positiven Effekt auf einen Kranken hat, so bleiben doch eben die großen Risiken. Rauschgift ist und kann kein wirksames Medikament sein und selbst wenn - so wäre es nur für einen sehr geringen Bevölkerungsanteil interessanten. Der größte Teil der Legalisierungsfordernden stammt dem klassischen Drogenmilieu - ehemals Gesunde, die sich durch den Konsum lebenslange Schäden hinzugefügt haben und ausgerechnet diese Gruppe glaubt an die heilende Wirkungen einer Droge.
Mit Sucht ist übrigends die ernst zunehmende, totale Abhängigkeit gemeint. Das ist bei Drogen der Fall, nicht aber bei klassischen Vorlieben, wie das Konsumieren von Schokolade. Oft wird so dem Begriff "Sucht" eine völlig andere Bedeutung zugemessen, die bewusst für Verwirrung sorgt und damit der Verharmlosung von Rauschgiften.
Falsch ist auch, dass man jederzeit wieder aussteigen kann. Das wird oft gerade von denen behauptet, die von dem Rauschgift gar nicht mehr los kommen und sich mit diesen trügerischen Sätzen beruhigen möchten. Die meisten Rauschgiftsüchtigen benötigen eine jahrelange Terapie, oft auch auf Kosten des Staates, um davon wieder los zu kommen. Denn die Gefahr der Abhängigkeit besteht immer. Auch gibt es keine "Suchtphase", einen begrenzten Zeitraum, nach dessen Ablauf die Sucht beseitigt ist. Das sind alles Beruhigungsreden, die vor allem mit einem im Widerspruch stehen - der Realität!
Eine liberale Drogenpolitik zeigt kein glanzvolles Ergebnis, was viele Abhängige behaupten. Verwiesen wird hierbei oft auf die Niederlande. Hierzu ein statistischer Blick: "Die Zahl der Läden, die vom Haschischverkauf leben («Coffee-Shops»), stieg in Amsterdam seit der Liberalisierung im Jahr 1980 von rund 20 auf 400 im Jahr 1991 und auf mindestens 2000 in ganz Holland.
Von 1984 bis 1988 verdoppelte sich die Zahl der über 15jährigen Haschischraucher in Holland. Von 1988-1992 verdoppelte sich die Zahl der 14-17jährigen Haschischraucher nochmals, diejenige der 12-13jährigen verdreifachte sich sogar." (Zitat aus konservativ.de) Somit ist eins klar: Mit der Legalisierung wird die Zahl der Rauschgiftsüchtigen stark ansteigen.
Auch das die Kriminalität bei einer Legalisierung sinkt, stimmt nicht. Rauschgiftsüchtigen selbst verohen durch ihren Konsum und entwickeln einen Hang zu kriminellen Aktionen. Und die Dealer spezialisieren sich nun auf andere Drogen oder andere Bereiche, das kriminelle Milieu wird also nur "verlagert", sie verschwinden nicht spurlos.
Zum Schluss muss noch gesagt werden, dass ein Großteil den "Reiz des Illegalen" liebt und bei einer Legalisierung von Cannabis auf Heroin wechseln wird. Dort summieren sich die Konsummenten und irgendwann stellen die ersten die Forderung, Heroin zu legalisieren... Das wäre auch gar nicht so untypisch, ein Großteil der Heroinabhängigen hat vorher Cannabis konsumiert. Cannabis ist also wirklich DIE Einstiegsdroge.
Ich bin überzeugt davon, die meisten werden sich nicht die Mühe machen, meinen "unbedeutenden" Kommentar ganz durchzulesen, sondern stattdessen unflätige und unanständige Äußerungen darunter schreiben. Mir ist es egal, was Drogenkonsumenten von Rauschgiften halten, denn sie können gar keine dritten Position mehr einnehmen, die Argumentation der Gegenseite folgen oder differenziert betrachen. Der Konsum macht sie voreingenommen von ihrer eigenen Meinung, oder besser von ihren eigenen, beruhigenden Ausreden.
Ja, ohne Drogen wäre die Welt eine bessere - und sicher auch eine Klügere und Reichere.